Der FÖF e.V. spricht sich gegen die Kürzungen des Bundes in allen Freiwilligendienstformaten aus

In Anbetracht der derzeitigen gesamtgesellschaftlichen Situation sind diese ein falsches Signal an alle Menschen jeden Alters, die sich im Rahmen eines Freiwilligendienstes gesellschaftlich einbringen möchten. Der FÖF e.V. wird sich deshalb gemeinsam mit weiteren Akteuren in den Freiwilligendiensten in Positionen und Gesprächen stark machen für Freiwilligendienste, die für alle einen Gewinn darstellen:

  • für die Freiwilligen als Lern- und Erfahrungsfeld in jedem Alter unabhängig von Einkommen, Bildungsstand und Herkunft,
  • für die Einsatzstelle als Möglichkeit, aktive Unterstützung, neue Blickwinkel und potentiell zukünftige Fachkräfte zu gewinnen,
  • für die Gesellschaft als Chance, Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen miteinander zu vernetzen und ins gemeinsame Handeln zu bringen.

Am 05.07.2023 hat Bundesfinanzminister Lindner den Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2024 vorgestellt, verbunden mit massiven Kürzungen in allen Ministerien, auch im BMFSFJ. Demnach stehen den Freiwilligendiensten ab 2024 massive Kürzungen bevor. So sieht der Kabinettsbeschluss Kürzungen in Höhe von insgesamt 78 Mio. Euro (23,7 Prozent) im Vergleich zu 2023 vor: Neben 25 Mio. in den Jugendfreiwilligendiensten – FSJ, FÖJ und IJF – stehen im Bundesfreiwilligendienst 53 Mio. Euro weniger zur Verfügung. Die Kürzungen sollen laut vorliegenden Informationen in 2025 fortgesetzt werden: So sollen abermals 15 Prozent im BFD und 16 Prozent in den JFD gekürzt werden.

In Anbetracht stark steigender Sach- und Personalkosten wäre bereits die Fortschreibung des bisherigen Finanzvolumens innerhalb der Jugendfreiwilligendienste einer Kürzung gleichgekommen. Die geplanten Kürzungen gefährden grundlegend seit Jahrzehnten etablierte Strukturen, die Qualität der pädagogischen Begleitung sowie alle begonnenen Maßnahmen, Freiwilligendienste inklusiver und diverser, sprich: für alle zugänglich zu machen. Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, könnten eventuell weitere, schon geplante Plätze in Einsatzstellen bundesweit nicht umgesetzt werden. Diese Finanzplanung widerspricht der im aktuellen Koalitionsvertrag beschlossenen Unterstützung des zivilgesellschaftlichen Engagements.